GenV • Unsere letzte Hoffnung?!

Es ist soweit, die Babyboomer verlassen nun Tag für Tag die Arbeitswelt, und das hinterlässt in den kommenden zehn Jahren etwa 13 Millionen unbesetzte Stellen in Deutschland.

Alle nachfolgenden Generationen zusammen können dieses Loch nicht schließen, sodass uns der wahre "War for Talents" in Wirklichkeit noch bevorsteht.

Natürlich kann Künstliche Intelligenz (KI), insbesondere in Kombination mit humanoiden Robotern, einen kleinen bis gegebenenfalls sogar sehr stattlichen Teil dieses Problems lösen. Doch es scheint noch schwer vorstellbar oder wünschenswert, dass dies das Talentproblem allein beheben kann.

So sind sich beispielsweise Philipp Klöckner (Tech-Podcaster) und Sascha Lobo einig, dass KI viele Jobs verändern und auch ersetzen wird, aber auch viele neue Möglichkeiten schafft, in denen Menschen Aufgaben und Sinn finden. Ob netto mehr Jobs entstehen oder wegfallen, ist noch nicht seriös zu beziffern.

Es bleibt also beim Boomer-Loch. Und es wird schlimmer, denn die nachfolgenden Generationen sind in gänzlich anderen soziokulturellen Verhältnissen aufgewachsen und haben gänzlich andere Bedürfnisse und Ansprüche entwickelt, wie Arbeit sein sollte und wie nicht. Und das ist keine Wertung, sondern eine Beobachtung. Statt eine mangelnde Leistungsbereitschaft anzuprangern und ganze Generationen als faul oder weltfremd abzustempeln, sollten wir versuchen, die Potenziale zu erkennen und zu heben.

Unternehmen brauchen mehr denn je eine echte Bestimmung neben den klassischen Business-KPIs sowie ein stabiles Wertegerüst, das von der Führungsebene verinnerlicht und authentisch vorgelebt wird. Bedeutung und Kultur sind essenziell, um Menschen der Generation X, Y und Z zu gewinnen und noch wichtiger, sie zu halten. Nicht, dass Geld, Status und Sicherheit nicht nach wie vor wichtige Elemente sind, aber es wird einfach zu teuer, wenn dies allein alles sein soll.

Gemeinsame Werte sind es, die Mitarbeitende dazu bringen, für den Job mit Freunde die Extrameile zu gehen. Dabei geht es nicht darum, gleichgeschaltete Kollegen einzustellen, sondern auch darum, Werte-Diversität zuzulassen, die über Ethnie und Geschlecht hinausgeht. Solange die Kernwerte im Einklang sind, machen kulturelle Unterschiede Unternehmen resilienter und attraktiver für mehr Menschen. Diese Diversität gilt es auszuhalten, da sie unbequem ist, aber auch deutlich mehr Innovation fördert.

So unterschiedlich die Generationen in sich und untereinander sind, so dringend brauchen wir jede einzelne Person von ihnen.

Wir sollten aufhören, Generationen gegeneinander abzugrenzen und auszuspielen. Lasst sie uns alle als GenV – Generation Value – zusammenfassen und Organisationen bauen, in denen Werte unsere Entscheidungen leiten und Menschen nicht nur arbeiten, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen.

GenV • Unsere letzte Hoffnung?!